Cybermobbing, Zivilcourage

Vortrag unseres Bildungspartners „Polizeipräsidiums Mainz“ für alle 11. Klassen des Wirtschaftsgymnasiums und der höheren Berufsfachschule 

An drei Vormittagen im September 2023 besuchten Frau Nägel und Kriminalhauptkommissar Busam vom Polizeipräsidium Mainz die GSW, um alle SchülerInnen der 11. Klassen für die Gefahren und Auswirkungen von Cybermobbing zu sensibilisieren und ihnen einfache Möglichkeiten der Zivilcourage aufzuzeigen. 

Herr Busam von der zentralen Präventionsstelle begann den Vortrag mit dem Youtube-Video:

„RAP: ‚KEIN MOBBING‘ VON JUUUPORT-SCOUT KEVIN“ um eine persönliche Betroffenheit bei den SchülerInnen zu erzeugen. Im Anschluss ging er intensiv auf die Cyberkriminalität ein. Mobben im Internet beginne oft mit Hänseleien in der Schule, gefolgt von Beleidigungen im Netz, die der Betroffene oft nicht erzähle und im schlimmsten Fall sein Leben beende. Anhand von verschiedenen realen Fallbespielen aus seinen Einsätzen klärte der Kriminalhauptkommissar die ZuhörerInnen über die Gesetzeslage sowie die Auswirkungen von Mobbing auf die Familie auf, die die Auswirkungen der „geliketen“ Hetze im Netz nicht hinnehmen müsse, sondern die Polizei einschalten könne. Der vermeintlich anonymen Beleidigung Einzelner oder Gruppen im Internet könne die Polizei nachgehen, da es sich hierbei um Straftatbestände handle.

 

In Deutschland gibt es zwar keinen Paragraphen für Cybermobbing, wohl aber Paragraphen für das Stalking, die Beleidigung, die üble Nachrede, die Verleumdung, die Nötigung, die Erpressung, die Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes und die Verbreitung pornografischer, jugendpornografischer und kinderpornografischer Schriften. Im Verdachtsfall sei die Polizei berechtigt, Wohnungen zu durchsuchen und elektronische Geräte sicherzustellen, die von EDV-Spezialisten der Polizei auf ihre Daten hin untersucht würden. Herr Busam warnte alle SchülerInnen der GSW davor, in Internetgruppen unangenehme oder heimlich aufgenommene Fotos Anderer weiter zu versenden, aber auch eigene Nacktbilder einzustellen, die später in die falschen Hände geraten könnten. 

Im Anschluss ging Frau Nägel auf das Erkennen von Straftaten ein. Der Mut der Bürger, die Zivilcourage, äußere sich in deren Aufmerksamkeit, dem Hinschauen und Tätigwerden. Jeder könne, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, die 110 wählen und Name, Ort, Ereignis und Täter beschreiben. Jeder müsse helfen, sich um die Opfer kümmern, andere um Mithilfe bitten und später als Zeuge aussagen. 

Auch beim Cybermobbing sei Zivilcourage möglich, indem man mit den TäterInnen sprechen, die Opfer informieren und schützen und die Polizei einschalten könne. Auch Frau Nägel warnte insbesondere vor den Gefahren des Sexting. Das Versenden eigener Nacktbilder sei zwar erlaubt, aber nicht das Weiterleiten solcher Bilder Anderer. Die Kriminellen gingen teilweise so weit, ein Fake-Profil einzurichten, um Einzelne zur Herausgabe eigener Bilder zu bringen. Dem könne die Polizei nachgehen. 

Die SchülerInnen hörten während des Vortrags aufmerksam bei dem sie betreffenden Thema zu und nutzten vielfach die Gelegenheit Rückfragen zu stellen. Die Inhalte des Vortrags werden die Klassen im IV-Unterricht weiterbesprechen, wenn es um die Rechtslage der Verbreitung von Informationen im Internet geht. 

Ein herzliches Dankeschön gilt den ReferentInnen der Polizei für ihre präventive Arbeit an unserer Schule.